Krankes Kind
Problematik
Die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben ist nicht immer einfach. Wenn ein Kind krank ist, weigern sich Schule und Kindergarten oft, das Kind zu betreuen, aus Angst, das Kind könnte andere Kinder anstecken und die Krankheit verbreiten.
Nun hat aber nicht jeder das Glück, Großeltern, eine Nanny oder einen Nachbarn zu haben, die bereit sind, ein krankes Kind kurzfristig zu betreuen. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist diese Situation besonders problematisch. Die kurzfristige Betreuung eines kranken Kindes zu organisieren, ist alles andere als einfach.
Rechte der Eltern
Die Betreuung eines kranken Kindes ist eine gesetzliche Verpflichtung. Wenn der Elternteil zu Hause bleiben muss, um sich um sein gesundheitlich beeinträchtigtes Kind zu kümmern, handelt es sich um eine unverschuldete Verhinderung der Arbeit.
Der Arbeitgeber muss dem Elternteil, der dies beantragt, eine zeitlich begrenzte Freistellung von der Arbeit gewähren. Die Situation des Arbeitnehmers, der länger abwesend ist, kann heikel sein.
In der Regel muss er ihm während der Betreuung des kranken Kindes sein Gehalt zahlen. Wenn diese Abwesenheiten mit einer Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers zusammentreffen, kann die Dauer der Lohnfortzahlung begrenzt werden.
Pflichten der Eltern
Der Mitarbeiter ist gegenüber seinem Arbeitgeber an seine Treuepflicht gebunden. Er muss alles tun, um dessen Interessen zu wahren und so schnell wie möglich eine Betreuungslösung zu finden.
Um Fehlzeiten zu vermeiden, muss der Arbeitgeber einen Nachweis über die Krankheit des Kindes des Mitarbeiters verlangen. Er sollte auch darauf achten, dass das Kind nicht bereits vom Ehepartner des Mitarbeiters oder von einer anderen Person betreut wird.
Unfall oder schwere Krankheit
Es kommt vor, dass ein minderjähriges Kind schwer krank wird oder einen schweren Unfall erleidet. In diesen Fällen ist das Kind besonders auf die Eltern angewiesen, die sich intensiv um es kümmern. Ab dem 1. Juli 2021 erhalten Eltern einen von der Erwerbsausfallversicherung bezahlten Urlaub, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Dieser Urlaub ist zeitlich begrenzt. Er kann zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt werden. Während eines bestimmten Zeitraums darf der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht entlassen, der Urlaub nimmt, um sich um sein gesundheitlich schwer beeinträchtigtes Kind zu kümmern. Darf er den Urlaubsanspruch des Arbeitnehmers kürzen, wenn er sich zur Pflege seines Kindes beurlauben lässt?
Homeoffice
Weniger lästige Fahrten und bessere Vereinbarkeit mit dem Familienleben - Homeoffice ist bei Arbeitnehmern beliebt! Die Situation kann jedoch heikel werden, wenn der Mitarbeiter die Gelegenheit nutzt, von zu Hause aus zu arbeiten, um sein krankes Kind zu betreuen. Der Arbeitgeber kann reagieren, um seine Interessen zu wahren.