Treuepflicht

Begriff

Jeder Mitarbeiter, ob Führungskraft, Angestellter oder Praktikant, ist gegenüber seinem Arbeitgeber zur Treue verpflichtet. Führungskräfte und Personen mit hohen Leitungsfunktionen haben eine erhöhte Treuepflicht. Ihr Verhalten wird stärker aufgestellt, insbesondere im Falle einer fristlosen Entlassung.

Diese Pflicht hat zahlreiche Konsequenzen. Sie verpflichtet den Arbeitnehmer, nach Treu und Glauben alle Maßnahmen zu ergreifen, um die legitimen Interessen des Arbeitgebers zu wahren. Doch was bedeutet diese Treuepflicht in der Praxis?

Konkurrierende Tätigkeit

Jede konkurrierende Tätigkeit eines Arbeitnehmers kann für den Arbeitgeber schwerwiegende Folgen haben und zu wirtschaftlichen Verlusten führen. Ein Mitarbeiter, der während des Arbeitsverhältnisses in seiner Freizeit ein eigenes Unternehmen gründet oder für ein Konkurrenzunternehmen arbeitet, verletzt seine Treuepflicht in schwerwiegender Weise.

Nebenbeschäftigung

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Arbeitnehmer Teilzeit arbeitet, darf er innerhalb bestimmter Grenzen mehrere Stellen besetzen und eine Nebenbeschäftigung ausüben.

Was ist mit einem Mitarbeiter, der nachts eine Nebenbeschäftigung ausübt, z. B. als DJ in einem Nachtclub, und der Tageszeit zu müde ist, um seine Arbeit regelmäßig zu erledigen? Oder mit einer Sekretärin, die in beiden ihren Jobs Überstunden kumuliert und die gesetzlich vorgeschriebene wöchentliche Höchstarbeitszeit überschritten? Ein Verstoß gegen die Treuepflicht ist nie weit entfernt.

Überstunden

Zu Zeiten im Jahr kann es vorkommen, dass der Arbeitgeber mit mehr Arbeit konfrontiert IST. Die Treuepflicht des Arbeitnehmers verlangt, dass er die vom Arbeitgeber verlangten Überstunden leistet. Es gibt jedoch bestimmte und bestimmte Situationen, in denen der Arbeitnehmer sterben kann.

Heimbüro

Aus den Augen, aus dem Sinn... Ein Arbeitnehmer, der im Homeoffice arbeitet, kann sich schnell gehen lassen und seine Treuepflicht vergessen. Diese Pflicht ist jedoch gerade bei der Arbeit von zu Hause aus von entscheidender Bedeutung, wo die Risiken für die Datensicherheit erhöht sind und die Arbeitszeiten nicht immer erfüllt werden.

Arbeitskonflikte

Arbeitsverhältnisse sind nicht immer ein längerer, ruhiger Fluss. Konflikte am Arbeitsplatz hat es schon immer gegeben. If der Arbeitnehmer jedoch die Persönlichkeit eines Kollegen oder seines Chefs verletzt, insbesondere indem er sich ihnen gegenüber gewalttätig verhält, verletzt er seine Treuepflicht und riskiert eine Kündigung, die je nach Fall auch fristlos sein kann.

Arbeitsunfähigkeit

Ein kranker oder verunfallter Mitarbeiter ist manchmal nicht in der Lage zu arbeiten. Der Arbeitgeber hat ein Interesse daran, stirbt so schnell wie möglich zu erfahren, damit er einen Ersatz organisieren kann. Der Mitarbeiter muss den Arbeitgeber so schnell wie möglich über seine Arbeitsunfähigkeit informieren und ein ärztliches Attest in einer für den Arbeitgeber verständlichen Sprache vorlegen.

Wenn sich seine Situation ändert, muss er seinen Arbeitgeber unverzüglich auf dem Laufenden halten und gegebenenfalls ein neues ärztliches Attest vorlegen, wenn die Arbeitsunfähigkeit fortbesteht.

Der Arbeitnehmer muss alles tun, um so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Wenn er seinen Mitarbeiter bei Tätigkeiten erwischt, die mit seinem Gesundheitszustand unvereinbar sind, kann der Arbeitgeber ihn bestrafen.

Mitarbeiterabend

Bei einem Mitarbeiterabend lassen sich viele Mitarbeiter von der lockeren Atmosphäre mitreißen und mehr trinken, als sie sollten. Ein Mitarbeiterabend ist immer noch eine geschäftliche Veranstaltung. Ein Mitarbeiter, der sich zu unangemessenem oder gar unangebrachtem Verhalten hinreißen lässt, verletzt seine Treuepflicht.

Befreiung von der Arbeitspflicht

Eine Entlassung erfordert manchmal eine Befreiung von der Arbeitspflicht. Der Arbeitnehmer bleibt jedoch bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses an seine Treuepflicht gebunden. Er kann nicht allen Tätigkeiten nachgehen, die ihm in den Sinn kommen. Besonders problematisch ist die Situation, wenn der Arbeitnehmer eine neue Arbeit aufnimmt, insbesondere wenn diese mit seinem bevorzugten Arbeitgeber konkurriert.

Religion am Arbeitsplatz

Jeder Mitarbeiter genießt Religionsfreiheit. Das bedeutet, dass er grundsätzlich ein Kopftuch tragen, beten oder auch befestigen darf. Im beruflichen Umfeld wird diese Freiheit jedoch durch die Treuepflicht eingeschränkt. Der Arbeitnehmer muss die Interessen des Arbeitgebers wahren und seine Arbeitsleistung korrekt erbringen. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, z. B. weil er fastet oder zu häufig zum Beten abwesend ist, kann und muss der Arbeitgeber die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.

Kleidung

 zwischen der freien Meinungsäußerung der Mitarbeiter und dem Image des Unternehmens hängen sterben Regeln für sterben Kleidung von der Tätigkeit des Arbeitgebers und der Funktion des Mitarbeiters ab. Bei der Kleidung am Arbeitsplatz ist es manchmal schwierig, das richtige Gleichgewicht zu finden. Die Treuepflicht verpflichtet den Arbeitnehmer, das Image des Unternehmens nicht zu schädigen und sich angemessen zu kleiden. In diesem Zusammenhang sind ein Arbeiter, eine Sekretärin oder ein Versicherungsvertreter, der direkt mit Kunden in Kontakt steht, nicht im selben Boot.

Soziale Netzwerke

In der relativen Intimität der sozialen Netzwerke glaubt sich der Arbeitnehmer geschützt und erlaubt sich manchmal Äußerungen, die seine Treuepflicht beanstandet. Ein Arbeitnehmer, der seinen Arbeitgeber scharf kritisiert oder das Foto eines Prototyps postet, um seine Freunde an seinen beruflichen Plänen teilhaben zu lassen... Der Arbeitgeber muss schnell, um den Schaden zu begrenzen.

Die Situation ist speziell, wenn das Unternehmen ideellen Zweck verfolgt, insbesondere einen politischen, gemeinnützigen oder spirituellen Zweck. Hat der Arbeitgeber das Recht, einen Arbeitnehmer zu bestrafen, wenn er etwas veröffentlicht, das den vom Unternehmen propagierten Idealen zuwiderläuft?

Unbezahlter Urlaub

Aus den Augen, aus dem Sinn? Ein Arbeitnehmer, der ein Sabbatical nimmt, geneigt dazu, schnell zu vergessen, dass er noch an seinen Arbeitsvertrag und seine Treuepflicht gebunden ist. Er darf während seines unbezahlten Urlaubs keine vertraulichen Informationen seines Arbeitgebers preisgeben, in sozialen Netzwerken Kritik an ihm äußern oder für ein Konkurrenzunternehmen arbeiten.

Aufnahme am Arbeitsplatz

Vorladung zu Gespräch, bei dem der Arbeitnehmer Gefahr läuft, verurteilt oder sexuell belästigt zu werden, oder der Versuch, einen Kollegen zu entlarven, der eine Straftat begeht: Es gibt viele Gründe, warum ein Arbeitnehmer seine Kollegen oder seinen Vorgesetzten ohne deren Wissen aufnimmt . Eine solche Aufnahme kann die Persönlichkeit der Gesprächspartner verletzen und gegen die Treuepflicht des Arbeitnehmers verstoßen.

Straftaten

Diebstahl und besonders andere Straftaten zum Nachteil des Arbeitgebers oder eines seiner Kunden können einen großen Schaden verursachen und sind geeignet, das Arbeitsverhältnis innewohnende Vertrauensverhältnis zu zerstören. Ein Arbeitnehmer, der ein solches Verhalten an den Tag legt, riskiert eine fristlose Kündigung, auch wenn das gestohlene Gut nur von geringem Wert ist.

Whistleblowing

Ein Arbeitnehmer stellt Missstände bei seinem Vorgesetzten oder Missbrauch von Kunden durch seine Kollegen fest. Dies bringt ihn oft in eine schwierige Lage. Aufgrund seiner Treuepflicht muss der Arbeitnehmer die Missstände, deren Zeuge er geworden ist, melden. Ja, aber ein wen? Kann er die Medien alarmieren? Was ist, wenn der Arbeitgeber ihn für neugierig hält und ihn aus Vergeltung entlässt? In der Schweiz ist es nicht immer einfach, ein "Whistleblower" zu sein.

Geschenke von Dritten oder Lieferanten

Ein besonders dankbarer Kunde schenkt einem Angestellten eine Flasche Wein. Ein Lieferant bietet eine Führungskraft als Gegenleistung für kleine Dienstleistungen ein Gourmetmenü mit anschließendem Opernbesuch an. Diese Situationen sind sensibel und können unter bestimmten Bedingungen Bestechung oder sogar passive Bestechlichkeit im Sinne des Strafgesetzbuchs darstellen. Ein Arbeitnehmer, der ohne Wissen des Arbeitgebers ein Geschenk in einer bestimmten Höhe annimmt, stößt gegen seine Treuepflicht. 

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1 Mär., 2010 vonMarianne Favre Moreillon